Donaufestival 2025

Stadtkapelle Krems beim „El Gran Retorno"

 Donaufestival

Die Stadtkapelle Krems durfte am 03.05.2025 gemeinsam mit der Trachtenkapelle Rossatz, bei einem der faszinierendsten Programmpunkte des Donaufestivals 2025 , der Performance-Installation „El Gran Retorno“ der guatemaltekischen Künstlerin Regina José Galindo mitwirken. Für alle teilnehmenden Musiker: innen, war es ein außergewöhnliches und einzigartiges Erlebnis.
Wir marschierten rückwärts, schwarz gekleidet mit klingendem Spiel. Das entstandene Bild bringt mit einfachsten Mitteln die gegenwärtige Remilitarisierung, Repatriotisierung und die reale Kriegsangst, die viel in Europa für überwunden gehalten hatten, zum Ausdruck.
Die beiden Musikvereine konnten damit wieder einmal belegen das Blasmusik mehr als "Grillhendl, Bier und Humtata-Musik" ist.

Video - Donaufestival 2025 - "El Gran Retorno"

Die Performance-Installation „El Gran Retorno“ der guatemaltekischen Künstlerin Regina José Galindo ist ein kraftvolles künstlerisches Statement, das auf mehreren Ebenen wirkt – politisch, historisch und performativ. In dieser Arbeit lässt Galindo eine Musikkapelle rückwärts marschieren, was ein starkes Bild für Umkehr, Rückschritt oder auch Rückkehr erzeugt.

Deutung und Kontext:

  1. Politischer Kontext – Rückkehr und Geschichte:

    • Der Titel „El Gran Retorno“ (dt. Die große Rückkehr) verweist möglicherweise auf die Rückführung von Migrant:innen, auf Zwangsabschiebungen, oder auch auf die Rückkehr zu einer gewaltsamen Vergangenheit, wie sie in Guatemala durch Bürgerkrieg, Militärdiktaturen und staatliche Repression geprägt war.

    • Galindo setzt sich in vielen ihrer Werke mit staatlicher Gewalt, Kolonialismus, Geschlechterpolitik und sozialer Ungerechtigkeit auseinander.

  2. Symbolik der rückwärts marschierenden Musikkapelle:

    • Militärkapellen sind oft ein Symbol für Ordnung, Staatlichkeit und Macht.

    • Durch das Rückwärtslaufen wird diese Ordnung ins Absurde verkehrt, unterwandert oder kritisch hinterfragt.

    • Es kann auch als Gegenerzählung zur offiziellen Geschichtsschreibung gelesen werden – als symbolische Aufforderung, die Vergangenheit neu zu betrachten.

  3. Körper und Raum – die performative Ebene:

    • Wie in vielen Arbeiten Galindos steht auch hier der Körper im öffentlichen Raum im Zentrum.

    • Die Rückwärtsbewegung erzeugt ein Gefühl von Irritation und Unsicherheit, das die Zuschauenden zwingt, innezuhalten und neu zu interpretieren.

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